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Meursault, ein kleiner Beamter in Algier, führt ein Dasein, das sich in nichts von dem seiner Mitmenschen unterscheidet. Außer dass ihn scheinbar nichts wirklich emotional berührt: der Tod seiner Mutter, der Heiratsantrag seiner Freundin Maria, die alltäglichen Verrichtungen und Begegnungen. Er bleibt passiv, gelangweilt, bis er eines Nachmittags ohne ersichtlichen Grund einen Menschen tötet. Erst im Angesicht des Todesurteils beginnt er nachzudenken über sein ganzes absurdes Leben und seine scheinbare Sinnlosigkeit. Der Literatur-Nobelpreisträger A. Camus (1913-1960) hat in seiner Erzählung das Lebensgefühl einer ganzen Generation eingefangen. Seine klare und fast harte Sprache vermeidet Überflüssiges und macht auch heutige Hörer noch betroffen (Orig.-Ausg.: 1942). U. Matthes trifft wie schon in "Die Pest" (MI 3/03) den trockenen Berichtston, hinter dem die unterdrückten Ungeheuerlichkeiten durchdringen. Eindrucksvolle Hörfassung.